Daniel Hellbach “TastenReisen” Band 1 & 2

** Werbung wegen Markennennung **

Ich bin ein großer Fan von Daniel Hellbach und seinen Kompositionen. Mit seinen EasyPop-Heften (und den Stücken von Martha Mier_) lernen meine Erwachsenen Schüler mit Begeisterung Klavier spielen. Jedenfalls wenn sie nicht darauf bestehen, hauptsächlich klassische Stücke lernen zu wollen.

In den letzten Jahren hat sich meine Notensammlung mit Heften von Daniel Hellbach aber nicht vergrößert. Neben den TastenReisen stehen die ersten beiden Piano for Two-Bände, die drei EasyPop-Hefte, Pop Piano 1 & 2 und RockBallads 1 & 2 in meinem Notenregal. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass sich die Ideen wiederholen. Zudem – und das ist leider das größte Manko – sind die Hefte teuer. Acanthus Music ist ein schweizer Verlag. Und die Schweiz ist bekanntermaßen das teuerste Land in Europa. Als ich mir die Noten vor ein paar Jahren gekauft habe, kosteten die EasyPop-Hefte zum Beispiel noch 13,50 Euro. Heute legt man 16,50 Euro für knapp 20 Seiten auf den Tisch. (Und ich traute meinen Augen nicht, als ich letztens in einer neueren Auflage von EasyPop Band 1 falsche Seitenzahlen in der Inhaltsangabe fand und der vierte Takt von Easy mal schnell von zwei- in einstimmig schlimmkorrigiert wurde.) 16,50 Euro sind viel Geld! Dafür bekomme ich in den USA drei Hefte in diesem Umfang. Und dafür erwarte ich Qualität!

Die TastenReisen kosten mittlerweile auch 16,50 Euro. Ich weiß nicht mehr, wie viel ich vor ein paar Jahren für die Hefte bezahlt habe. Die ersten beiden Bände sind (in den Ausgaben zu finden) 2002 erschienen. Ich weiß nicht, in der wievielten Auflage es die Hefte mittlerweile gibt. Die wenigstens Verlage notieren das, was ich sehr schade finde.

Tastenreisen 3 ist mittlerweile auch erschienen. Wann, ist nicht zu finden. Nicht mal auf der Seite des Acanthus-Music-Verlages. Schade, wenn Noten keine Geschichte haben. Teil drei hat einen mehrsprachigen Titel. TastenReisen heißt jetzt PianoAdventures. Den deutschen Titel findet man in klein links darunter. Allein das ist ein Grund, mir den dritten Band nicht zu kaufen. Band drei passt einfach nicht ins Bild. Ich sammle mit Stil! Der Verlag scheint übrigens auch keine Geschichte zu haben.  😉 Ich konnte nicht finden, wann er gegründet wurde und mit welchem Zweck, Ziel oder Anspruch.

Aber – das muss man dem Internetauftritt lassen – es handelt sich um eine der besten Verlagspräsentationen, die ich im deutschsprachigem Raum gefunden habe. Zu den Heften gibt es je zwei Audio- und Notenbeispiele und diese sind auch der Grund, warum es mir schon wieder in den Fingern juckt. Die Pop Preludes-Hefte (mittlerweile mit Lehrzeichen) muss ich unbedingt haben. Die Hörbeispiele fand ich traumhaft schön. Der Verlag hat auch einen Shop zu bieten, in dem die Noten günstiger als in Deutschland zu bekommen sind, aber da die Schweiz nicht zur EU gehört, müsste man Einfuhrumsatzsteuer zahlen. Eine Bestellung nach Deutschland lohnt sich – auch wegen der Bürokratie des Zolls – wohl nicht.

Jedenfalls, die Tastenreisen… Zurück zum Thema! 😀 Ich werde zumindest aus Heft 1 nicht ganz schlau, da ich mir schon nicht sicher bin, für welche Zielgruppe es gemacht ist. Ich habe das Gefühl, dass Daniel Hellbach ein Komponist ist, der hauptsächlich für Erwachsene komponiert. So geht es mir auch und vielleicht habe ich aus diesem Grund einen so guten Zugang zu seinen Stücken. Mit dem Unterschied, dass seine Stücke irgendwie knackiger sind. So… genau richtig! Beneidenswert gut! Ich habe mehr als einmal den Gedanken gehabt: Das könnte sollte von mir sein! :tounge:

Die Stücke aus den TastenReisen sind leider nicht so einzigartig wie die Kompositionen aus EasyPop. TastenReisen 1 ist eine Sammlung von 18 Klavierstücken. Eine Sammlung, die – meiner Meinung nach – nicht für Erwachsene passt und auch nicht für Kinder. Den zweiten Band könnte ich mir passend für ältere Kinder vorstellen. 13 Stücke enthält das Heft. Aber – für den Preis erwarte ich einfach mehr. Auf dem deutschen Markt gibt es einige Hefte mit einem deutlich besserem Preis-Leistungsverhältnis. Vor ein paar Tagen habe ich mir Tierisch Klavierisch von Karin Groß gekauft. 38 Stücke enthält das Heft und eine CD. Mit 16,80 Euro ist es genau so teuer. Nur zum Vergleich…

Die Stücke der ersten beiden TastenReisen-Hefte sind gut. Aber ich erinnere mich nicht, dass ich bei einem Stück von Daniel Hellbach jemals das Gefühl hatte, etwas ändern (oder “verbessern”) zu wollen. Dieses Gefühl stellt sich bei mir ganz oft automatisch ein. Wenn die Form nicht klar ist zum Beispiel. Oder wenn mir Harmonien oder Melodieverläufe nicht zusagen. Ich schaue auf ein ein Schild und das erste, was ich sehe sind die Schreibfehler. Ganz automatisch. (Leider ist das bei meinen Artikeln nicht der Fall…) 😆

TastenReisen Band 1 hat relativ leichte Stücke zu bieten und Stücke, die es ein wenig in sich haben. Die Waldlichtung ist ein super Stück, um Dur und Moll zu erklären. An der Polka kann man Auftakte lernen. Die Seerose ist mit der G-Lage in der rechten Hand sehr schön geeignet, um der Gewöhnung an die C-Lage zu entkommen. Die Stücke sind alle knackig, logisch und genau richtig. Geht nicht besser!

Bei der Big Band habe ich aber das Gefühl, dass das Stück für Kinder fast schon zu lang sein könnte. Und Nachdenklich ist mir wie Sorgen und Wütend einfach zu negativ. Das Schulpensum, welches Kinder heute zu bewältigen haben ist immens. Wenn da überhaupt noch Zeit für ein Hobby wie Klavierspielen bleibt (ja, so schlimm ist es mittlerweile tatsächlich), sollen positive, lustige, coole und schöne Stücke ablenken.

Auch das Mosaik finde ich für Kinder zu schwierig. Das Pedal bei diesem Stück gut zu benutzen ist eine Kunst. Meine Erwachsenen haben bei Wishful (ein Stück nach dem gleichen Prinzip aus EasyPop Band 1) richtig mit dem Pedal zu kämpfen… Die Abenddämmerung ist meiner Meinung nach auch zu lang für Kinder. In der rechten Hand hat man ganz schön zu tun, der Melodie im Sechstonraum (was einige Lagenwechsel zur Folge hat) zu folgen. Dafür ist die linke Hand so einfach, dass man sich auch wirklich voll und ganz auf rechts konzentrieren kann. Ich mag diese Art, zu komponieren. Daniel Hellbach, weiß, was er tut. Seine Stücke sind einfach logisch. 🙂

Die Auswahl der Stücke des zweiten Bandes ist in sich stimmiger, finde ich. Manege frei oder Ein Abenteuer sind richtige Knaller! Auch die anderen Stücke sind wirklich gut.

Wäre eben nicht der Preis für die Hefte… Ich schlage also vor, Band 1 & 2 zu vereinen! Wenn Band vier erscheint (ich gehe jetzt mal einfach davon aus, dass dieses Heft in Planung ist oder sein wird), könnte man das mit Band 3 & 4 ebenso handhaben. 😀

Irgendwann müsst ihr doch Jubiläum haben…

Eure Sandra

Anzeige
Zum Shop von ZauberKlavier

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert