** Werbung wegen Markennennung **
Hallo liebe Leser,
heute in einem Monat ist Weihnachten und so langsam wird es Zeit, die Weihnachtshefte aus dem Schrank zu holen und sich musikalisch auf die Feiertage einzustimmen. Meine Weihnachtsnoten-Sammlung ist – im Vergleich zum Rest der Bibliothek – noch nicht sehr umfangreich, aber diesen Monat hat sich wieder ein Heft dazugesellt: Christmas – Das Weihnachtsalbum von Michael Publig.
Verlegt wurde es 2008 im Doblinger-Musikverlag, der vor über 130 Jahren gegründet wurde und in Wien ansässig ist. Der Verlagskatalog umfasst 20.000 Titel und ist damit wirklich umfangreich. Ich habe diesen Verlag erst vor kurzem wahrgenommen. Zum einen, als ich eine Übersicht mit deutschsprachigen Verlagen zusammengestellt habe und zum anderen, als ich mir diesen Sommer in Berlin die ersten Hefte aus dem Doblinger-Verlag gekauft habe. Das waren “Die Welt der Tonarten” von U. Korn & E. Malycheva, “Schwarzarbeit im Tastenland” von G. Schwertberger, “Notenrätsel für Klavieranfänger” von M. Schneider und “Of Witches & Ghosts” von Michael Publig. Mittlerweile habe ich mir noch drei weitere Titel von Michael Publig gekauft. “Spooky Halloween”, “chillin’ with jazzy feel good songs” aus der neuen Reihe “on the lighter side” und eben das Weihnachtsheft, welches ich heute vorstellen möchte.
Inzwischen freue ich mich sehr über meine Neuentdeckungen, denn als ich das erste Mal über den eher altmodischen Internetauftritt des Verlages gestolpert bin, habe ich nur den Kopf geschüttelt und mir die Frage gestellt, wie man auf dieser Seite etwas entdecken soll.
Als ich mich vor kurzem über den Komponisten und weitere Hefte von Michael Publig informieren wollte, bin wieder auf der Seite des Verlages gelandet. Diesmal habe ich mich sogar ein wenig über die Seitenkonstruktion geärgert. Es gibt noch nicht einmal eine Suchmaske! Um zu Heften zu gelangen muss man auf KomponistInnen gehen und weiter auf A – Z (linke Seite). Das klingt so sehr einfach, aber darauf muss man erst einmal kommen. Wenn ich darüber nachdenke, wie lange es gebraucht hat, ehe ich die Hörbeispiele auf der Doblinger-Homepage gefunden habe… 🙄
Es wundert mich nicht, dass Michael Publig sich selbst um Werbung für seine Hefte kümmert. Zu seinem Weihnachtsheft gibt es folgenden Blogspot-Auftritt: *klick*. Die Idee ist so schön und die Seite sehr liebevoll gestaltet, aber lieber Herr Publig, warum haben Sie für die Hörbeispiele keine Plattform benutzt, die man nutzen kann, ohne sich anzumelden? Ich persönlich werde mich nicht bei badongo.com registrieren, um Ihre Audiobeispiele anzuhören. Wie wäre es mit soundcloud.com? Auch der Preis des Heftes müsste aktualisiert werden, mittlerweile kostet es 14,50 Euro. Nun schade – es existieren ausgewählte mp3-Files zum downloaden, aber an die kommt man nicht so einfach heran. Aber nun zum Inhalt des Heftes. 🙂
Auf der Rückseite des Heftes findet sich folgender Satz: “Diese zeitlose Sammlung für jede Geschmacksrichtung richtet sich an Eltern, Kinder, Hausmusiker, Chöre, Ensembles in Familie und Schule und eignet sich auch gut für Wiedereinsteiger.” Die Vorderseite verspricht folgendes: “Die schönsten Weihnachtslieder in gut singbaren Tonarten, leicht gesetzt für Klavier (Keyboards).” Und das Vorwort meint unter anderem: “Das vorliegende Weihnachstalbum richtet sich in erster Linie an Laienspieler, d.h. an Eltern, Kinder, Hausmusiker, Ensembles in Familie und Schule und eignet sich auch gut für Wiedereinsteiger. Die neu bearbeiteten Sätze sollten nicht nur relativ leicht spielbar sein, sondern auch gut klingen.”
Auf 63 Seiten finden sich 44 Weihnachtslieder, die in 3 Bereiche aufgeteilt sind: Deutschsprachig – International – Pop & Jazz, wobei die Sammlung der deutschsprachigen Weihnachstlieder am umfangreichsten ist. Die Tonarten wurden so ausgewählt, dass höchstens drei Kreuze oder drei “B” zu beachten sind, was die meisten Klavierspieler sicherlich begrüßen! Der Tonumfang der Melodien reicht vom kleinen A zum E2 und damit ist auch das Versprechen der guten Singbarkeit eingehalten.
Mir gefällt die Auswahl der Lieder sehr gut, da sie sehr vielfältig ist und alle Geschmäcker bedienen dürfte. Wenn ich spontan etwas vermisse dann einige meiner Lieblingslieder, die wir in der DDR gesungen haben. Die werden wohl aber nie zum allgemeinen Liedgut dazugehören, da sie entweder zu DDR-Zeiten komponiert wurden oder die Texte von bekannten Melodien oft ein wenig verändert waren…
Was ich besonders finde ist die Tatsache, dass sämtliche Harmonien als Akkordsymbole notiert sind. Das ist einerseits für fortgeschrittene Pianisten sehr interessant und damit ist die Möglichkeit gegeben, dass auch andere Musiker mitspielen können. Zum Beispiel ein Gitarrist oder ein Keyboardspieler. Ein Faksimile von Stille Nacht! Heilige Nacht! ist im Heft abgedruckt, aber das ist sicherlich kein Grund, sich zum Kauf des Heftes zu entscheiden. 😉 Die vollständig notierten Texte schon eher.
Ich habe das Heft durchgespielt und mit dem letzten Stücken begonnen, die zum Kapitel Pop & Jazz gehören. Ehrlich gesagt kann ich nicht recht verstehen, dass Laienmusiker, Wiedereinsteiger und auch Kinder zur Zielgruppe gehören sollen. Die Stücke sind schwer genug, dass man sich als Profimusiker nicht schämen müsste, eine Weihnachtsfeier damit zu gestalten. Einige Titel wie Silent Night oder O Christmas Tree sind mit sehr typischen Jazzharmonien ausgesetzt, was bestimmt nicht jedermanns Geschmack ist. Ein Jazz-Liebhaber wird auf seine Kosten kommen, Pop- und Klassikhörer werden das wahrscheinlich eher nicht mögen. Die Sätze sind gut, voll klingend und teils mit viel Bass ausgesetzt. Nur an wenigen Stellen ist Pedal notiert (in einer Art und Weise, dass ich zum Beispiel bei Silent Night nicht sicher bin, wo genau jetzt gewechselt werden soll).
Die Internationale Auswahl gefällt mir wirklich gut. Wunderschön ist “Navidad”, komponiert von Michael Publig und Rafael Catalá, der den Text beigesteuert hat. Gefreut habe ich mich über das russische Wiegenlied Bajuschki Baju, wobei ich mir da den russischen Text gewünscht hätte. Auch hier finde ich die Bearbeitungen nicht leicht. Die linke Hand hat Generalbass-Charakter, spielt manchmal in Oktaven oder anderen Zweiklängen. Die rechte Hand ist meist mit Zwei- oder Dreiklängen ausgesetzt, was dazu führt, dass man hauptsächlich non legato spielen muss. Unter “leicht” verstehe ich beispielsweise wenig Zweistimmigkeit und Begleitmuster. Fingersätze sind leider sehr selten zu finden und wenn, kommen sie mir etwas zufällig vor. Das macht auf mich den Eindruck, dass die Stücke zum Spielen und weniger zum Lernen gemacht sind, was Anfänger als Zielgruppe ebenso ausschließt.
Unter den Liedern aus dem deutschsprachigen Raum würde ich schon eher etwas für meine Schüler finden, wobei ich diesen nicht gern Hefte ohne Fingersätze (oder mit so wenigen) empfehle. Auch in diesem “Kapitel” haben oft beide Hände relativ viel zu tun und um ein singbares Tempo zu erreichen müssten Anfänger fleißig üben.
Mehr Freude machen diese und die anderen Stücke meiner Meinung nach, wenn man schon einige Jahre Klavier spielt und viel Erfahrung im Blattspielen hat. Für mich ist dieses Heft auf jeden Fall eine Bereicherung. Zwar vermisse ich Stücke mit Begleitmustern (der Generalbasscharakter wirkt auf Dauer anstrengend und der Jazzteil ist mir zu jazzig) aber zum Vorspielen und Mitsingen sind die Stücke sehr gut geeignet. Manche von Michael Publig gewählten Harmonien erscheinen mir fremd aber das ist durchaus reizvoll. Was ich nicht verstehe ist, dass das Heft als leicht verkauft wird. Denn das ist es auf keinen Fall. “Was soll das bedeuten” von Ulrike Wohlwender oder “Weihnachtliche Tastenträume” von Anne Terzibaschitsch fallen mir in dieser Kategorie ein. Auch mittelschwere Stücke wie in Christmas – Das Weihnachtsalbum zu finden, haben ihr Zielgruppe. Fortgeschrittene (eher jugendliche oder erwachsene) Hobby-Klavierspieler, die nicht wochenlang üben wollen, um ansprechende, voll klingende Sätze zu spielen.
Und nun zur Verlosung!
Der Doblinger-Verlag hat mir zwei Exemplare des hier vorgestellten Heftes zugschickt. Eines sollte eigentlich ein Rezensionsexemplar sein, aber ich wollte nicht warten und habe mir selbst ein Exemplar gekauft. Deshalb möchte ich beide Hefte verlosen und bedanke mich ganz herzlich beim Doblinger-Musikverlag für die Bereitstellung! 🙂
Ich möchte von Euch wissen, welches Euer Lieblings-Weihnachtslied ist und freue mich bis zum 12.12.2013 23.59 Uhr auf Kommentare! Da dies eine Privat-Verlosung ist, ist der Rechtsweg natürlich ausgeschlossen. Ein Kommentar pro Person ist erlaubt.
Das Heft ist hoffentlich vor Weihnachten noch bei Euch, die Gewinner werden am 13.12. bekanntgegeben und die Hefte umgehend verschickt! Viel Glück,
Anzeige
Hi Sandra,
dann mache ich wieder mal den Anfang 🙂
Ich finde viele Weihnachtslieder echt schön und habe nicht wirklich ein Lieblingslied.
Da ich mich ja aber irgendwie entscheiden muss, sage ich jetzt spontan:
Stille Nacht
Gruß
Tobi
Liebe Sandra,
ich liebe auch viele Weihnachtslieder!
Besonders schön finde ich aber Tochter Zion.
Eine schöne Adventszeit…
Carina
Liebe Sandra,
vielen Dank für Deine Rezensionen! Mein Lieblingsweihnachtslied ist Maria durch den Dornwald ging.
Liebe Grüsse und schöne Adventszeit!
marion
Hallo Sandra,
es gibt viele schöne Weihnachtslieder aber auch einige, die mir persönlich nicht (mehr) so gut gefallen.
Sehr schön und eines meiner Lieblings-Weihnachtslieder ist
Es ist ein Ros’ entsprungen
Viele Grüße,
Cornelia
Mein Lieblingslied zu Weihnachten ist O du fröhliche.
Liebe Grüße
U.Maria
Liebe Leut´,
vielen Dank für die ausführliche Rezension. Wollte nur mal schnell meine persönlichen Lieblingslieder mitteilen:
Kategorie deutschsprachig: Still, still (Maria durch den Dornwald ging wurde schon genannt)
Kategorie International: Il est né (Christ is born)
Kategorie Jazz: Silent Night
liebe vorweihnachtliche Grüße,
Michael Publig
P.S. Man kann sich die Hörbeispiele auch anhören unter:
http://www.doblinger-musikverlag.at/Downloads/index.php?sp=1
Vielen lieben Dank Herr Publig! 🙂
Wollen Sie auch bei der Verlosung mitmachen?
Ebenfalls Danke für den Link, ich fürchte nur, er ist für die meisten Interessierten nicht hilfreich. Warum befinden sich die Hörbeispiele in einem Frame, den man nicht verlinken kann und nicht direkt bei der Beschreibung des Heftes?
Herzliche Grüße,
Sandra Labsch
Hallo Sandra,
ich habe zwei Weihnachtslieder die zu meinen absoluten Favoriten zählen und mit denen ich bei meinen eigenen Schülern immer wieder Begeisterung hervorrufe, da sie sie oft nicht kennen. Das sind zum einen “Sind die Lichter angezündet” und “Adeste Fideles”.
Viele Grüße Katja
Hallo Katja,
sind die Lichter angezündet zählt auch zu meinen Favoriten. Das nehme ich mir die Tage noch für die Kategorie “Meine Lieblingsweihnachtslieder” vor. Danke für die Inspiration! 🙂
Viele Grüße, Sandra
Hallo Sandra,
mein Lieblingslied ist “Ich steh’ an deiner Krippen hier”. Ich mag aber auch “The twelve days of Christmas”.
Viele Grüße und einen schönen 1. Advent!
Sarah
“Ein neues Weihnachtslied” von Maybebop, da bekomme ich Gänsehaut …
http://www.youtube.com/watch?v=dGCGJtv4cFE
Liebe Grüße
Johannes
Sehr schönes Lied! 🙂 Vielen Dank für den Link!
Einen guten Start in den Dezember wünscht,
Sandra
Liebe Sandra, ich plädiere für Schneeflöckchen, Weißröckchen und Happy Christmas von John Lennon. Schönen Rest-1.-Advent noch. 🙂 und bis bald Julia
Liebe Sandra,
ich finde neben Maria durch den Dornwald ging Hört der Engel helle Lieder als deutsch-sprachiges Weihnachstlied schön und First noel als ausländisches.
Meine Kinder lieben Was soll das bedeuten.
Gruß
Nelli
Hallo, ich habe ja vor einem Jahr diesen Band gewonnen … und muss sagen, ich finde die Arrangements ungemein gut.
Es stimmt, so richtig leicht sind die Stücke nicht, aber dafür richtig geeignet für Schüler, die sonst mit Weihnachtsliedern nichts mehr am Hut haben.
Johannes