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In meinem heutigen Artikel findest du vier Varianten, die Melodie des deutschen Volksliedes “Es geht ein’ dunkle Wolk herein” am Klavier zu begleiten. Die Klaviernoten zu meinen heutigen Ideen gibt es als kostenlosen Download in meinem ZauberKlavier-Shop.

Das Lied stammt aus dem 17. Jahrhundert und hat eine dorische Melodie. Ich liebe diese alten Tonarten bzw. Modi, da sie etwas zauberhaftes, märchenhaftes haben. Einen besonderen Charme. Dorisch beschreibe ich gern als “mittelalterlich Moll”, auch wenn ich mit dem Begriff “mittelalterlich” historisch etwas daneben liege.

Das musikalische Mittelalter geht bis 1400. Bis 1600 spricht man von Renaissance, woran sich der Barock anschließt, der 1750 mit Bachs Tod endete.

“Es geht ein’ dunkle Wolk herein” wurde 1646 in die Liederhandschrift des Pater Werlin vom Kloster Seeon aufgenommen. In der Handschrift ist nur eine Textstrophe überliefert.

Das Lied kann natürlich deutlich älter sein, vielleicht wurde es tatsächlich schon im Mittelalter gesungen. Wie du die dorische Melodie ganz leicht begleiten kannst, werde ich dir heute zeigen.

EDIT: Ich habe die Klaviersätze und Begleitungen im Mai 2023 noch einmal überarbeitet.

Melodie “Es geht ein dunkle Wolk herein”

In den überarbeiteten Versionen habe ich mich entschieden, keine Dreiklänge (bis auf eine kleine Ausnahme), sondern ausschließlich Quinten zu verwenden. Deshalb gibt es die Melodie ohne Akkordsymbole. Auch nach längerem Experimentieren konnte und wollte ich mich an manchen Stellen nicht auf die Dur bzw. Moll-Variante des Akkordes festlegen.

Der dorische Modus wird über seine charakteristische Sexte definiert, die der Melodie einen besonderen Charakter verleiht. Ich habe die Sexte in der Melodie lila markiert. Mir persönlich ist diese Definition nicht genau & nicht praktisch genug, aber dazu wird es einen extra Blogartikel geben. Denn ein besonderer Akkord hat mindestens genauso viel mit dem zauberhaften Charm des Dorischen zu tun. Die meisten Hörer werden die Melodie von “Es geht ein’ dunkle Wolk herein” wahrscheinlich eher als Mollkomposition wahrnehmen, da die große Sexte nur einmal zu hören ist.

Version 1 – Quinten am Taktanfang

Version 2 – gebrochene Quinte

Version 3 – gebrochene Quinten (Achtelnoten)

Version 4 – Quinten à la Forrest Gump

Jede der vier Begleitungen hat einen eigenen Charakter. Die erste bekommt durch die Quintparallelen ihren mitteralterlichen Charme. Die zweite wirkt trotz der Melancholie etwas beschwingt und tänzerisch. Bei der dritten höre ich fast die Regentropfen und die vierte hat etwas Aufgeregtes.

Welche der Begleitvarianten gefällt dir am Besten?

Viele Grüße,

P.S. Mehr zauberhafte Stücke findest du in meinen beiden Notenheften Märchenbuch und Märchenhaftes.

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