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Heute vor einer Woche hat mich meine neue Schülerin Fiona auf eine schöne Idee gebracht. Nämlich, wie man auf kindgerechte Weise Rhythmus üben kann. Aber von vorn:
Für die Klavierstunde hatte ich mir vorgenommen, das Thema Rhythmus zu thematisieren. Zuerst wollte ich mit Fiona Viertel- und halbe und im Anschluß eventuell noch ganze Noten üben.
Als Fiona hereinkam, bellte Luuk, mein Tagenshund, los. Die junge Dame hatte sich nämlich herausgenommen, den pupertierenden (und überaus hübschen) Hund anzuschauen. Um ihren Schrecken zu verdauen, redeten wir kurz über Haustiere und Fiona erzählte mir von der Katze ihrer Oma. Ich fragte, wie es klingen könnte, wenn eine Katze über’s Klavier wandert.
Fiona spielte einzelne Töne von hoch nach tief. Ich bat sie, es noch einmal mit zwei Fingern zu versuchen. Wahrscheinlich würden die Katzenpfoten nicht nur genau eine Taste treffen. Anschließend sollte Fiona Katzenspuren auf den schwarzen Tasten spielen. Wir probierten zuerst die schwarzen Zwillinge und danach die schwarzen Drillinge aus. Abwechselnd funktioniert das natürlich auch.
Rhythmus üben mit Kindern
Kinder müssen erst einmal begreifen, was Tonlänge überhaupt bedeutet. “Ein, zwei, drei oder vier Pulsschläge” ist sehr abstrakt und übersteigt mit Sicherheit das Vorstellungsvermögen kleiner Kinder. Dass die Länge der Töne nicht absolut, sondern relativ zu sehen ist und vom Tempo anhängt, ist eine weitere Schwierigkeit.
Das Thema Rhythmus ist wirklich kompliziert und lässt sich am Besten mit einer optische Vorstellungshilfe erklären.
Im Sommer habe ich die kostenlosen Sofa- und Couchkärtchen auf dieser Seite entdeckt. (pianimation.com). Meine kleinen Mädels haben mir allesamt rückgemeldet, wie gut man sich die Tonlänge mit Hilfe dieser Kärtchen vorstellen kann.
Ein Katzenspur-Rhythmus könnte dann so aussehen:
Direkt im Anschluss kann man den Rhythmus mit normaler Notation legen und noch einmal spielen lassen:
Für diese Rhythmuskärtchen habe ich mir das Jumbo Rhythm Cards Set 1 gekauft (colorinmypiano.com). Fünf Dollar kosten die 49 verschiedenen Kärtchen im 3er- und 4er Takt. Die gängisten Pattern bzw. Bausteine wie 4 Viertel, 2 Halbe, 2 Viertel + 1 Halbe, 1 Ganze habe ich mehrfach ausgedruckt.
Beim Spielen spreche ich mit meinen Schülern eine Rhythmussprache mit. Gedanken zur Rhythmussprache und warum ich sie verwende möchte ich euch in einem der nächsten Artikel erzählen. Weitere Ideen zum heutigen Thema folgen ebenso.
Einen guten Start in den Oktober,
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Toll! Diesen Monat ist bei uns der Fokus auf Rhythmus, also Dein Artikel passt wieder super! Und die schoenen Couch-Kaertchen habe ich mir auch gleich ausgedruckt, zusammen mit den Clothesline Rhythm Cards von derselben Webseite. Auf die Rueckseite der Kaertchen klebte ich Stuecke von einem Magnetband, und nun koennen wir verschiedene Rhythmen auf meiner Magnettafel arrangieren. Auf Deine Rhythmussprache bin ich schon gespannt! Ich benutze auch eine mit meinen Anfaengern, doch ich merke oft, dass es den Kindern sehr schwer faellt, auf das normale Zaehlen umzustellen. Es fehlt mir da ein guter Uebergang – oder ich muss die Rhythmussprache aendern.
Auf jeden Fall wird bei mir diesen Monat in den Unterrichtsstunden besonders viel gezaehlt und rhythmisch gebastelt!
Gruesse nach Deutschland,
Susanne
Vielen Dank für den lieben Kommantar, Susanne!
Musste gestern schon wieder an Dich denken, als ein Paket von SMP.com kam! 🙂
Ehrlich gesagt, habe ich keinen Übergang zum Zählen. Ich spreche immer die Rhythmussprache mit und selbst fortgeschrittenen Schülern hilft das. Ich habe selbst auch ohne Zählen (und leider auch ohne Rhythmussprache) zum Musikstudium geschafft.
Eine Tafel habe ich auch bestellt, mal schauen, was ich damit anstelle. 🙂
Viel Freude mit Deinen Schülern und liebe Grüße,
Sandra
Liebe Sandra,
eine tolle Idee! Ich erlebe es auch so, dass der Rhythmus meinen Schülern gar nicht so einfach zu vermitteln ist. Mit den Sofakärtchen wird´s bestimmt gleich lustiger!
Danke für deinen tollen Blog, ich freu mich immer über deine inspirierende Art zu schreiben, die so viel Liebe und Begeisterung vermittelt für das, was du tust.
Viele Grüße von
Nele
Vielen Dank, Nele!
Ich freue mich sehr über Rückmeldungen und noch viel mehr, dass die Arbeit von Carina und mir so nützlich ist!
Viele Grüße,
Sandra
Danke für diesen tollen Tipp. Ich habe mir die Kärtchen ausgedruckt und gestern im Klavierunterricht mit einer kleinen Schülerin damit gespielt. Das Mädel war total begeistert davon. Sie hat die Tonlängen sofort verstanden. Am Ende der Klavierstunde meinte sie zu mir: “Heute hat es aber Spaß gemacht.”
Liebe Sandra,
ich versuche Tiere, Emotionen, Wetter (Regen, Hagel…) auf dem Piano auszudrücken um ein Gefühle für die Ausdruckweise zu bekommen.
Leider gelingt mir dies nicht.
Hast du einen Tipp für die Vorgehensweise?
Würde mich darüber sehr freuen
Liebe Grüße Angelika
Liebe Angelika,
ich glaube, dass die Arbeit mit vorgegebenen Bausteinen sehr sinnvoll ist, was das Improvisieren auf dem Klavier angeht. Gib einfach je Tier, Gefühl, Wetter, Gefühl einen Begleitbaustein vor. Oder ein Rhythmusmotiv. Oder Melodiemotive. Mit völliger Freiheit fühle sich die meisten Klavierspieler völlig überfordert. Es reicht ja schon, wenn man aus vorgegebenen Bausteinen etwas zaubern muss. Wenn man sich auch noch die Bausteine ausdenken muss, ist das schnell viel zu viel.
Viele Grüße,
Sandra