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Es gibt hunderte Bilder zum Thema Quintenzirkel im Netz, aber ein Bild mit einer Klaviertastatur habe ich nicht entdeckt. Deshalb ist dieser Artikel vielleicht doch anders und eine anschauliche und verständliche Erklärung.
Ich beschreibe meinen Schülern den Quintenzirkel als eine Übersicht der Dur-Tonarten und ihrer Vorzeichen. Manchmal sind auch die Moll-Tonarten zusätzlich notiert, aber die Merksprüche gelten für die Dur-Tonarten.
Um gleich mit einem Vorurteil aufzuräumen: Dur-Tonarten können Kreuz- und B-Vorzeichen haben, genau wie die Moll-Tonarten. Ich höre oft: Dur hat Kreuze, Moll hat B’s. Das ist völlig falsch. Zu jeder Vorzeichen-Konstellation gibt es jeweils eine Dur- und eine Moll-Tonart. Es gibt zum Beispiel eine Dur-Tonart mit 3 B’s und eine Moll-Tonart mit 3 B’s. Es gibt eine Dur-Tonart mit 6 Kreuzen und eine Moll-Tonart mit 6 Kreuzen.
Jede Dur-Tonart hat eine parallele (verwandte) Molltonart und diese beiden Tonarten haben den gleichen Tonvorrat (die gleichen weißen und schwarzen Tasten). Somit haben diese beiden Tonarten auch die gleichen Vorzeichen. Sie haben nur einen unterschiedlichen Grundton. Über dieses Thema habe ich bereits einen Artikel geschrieben. Hier könnt ihr nachlesen, wie ich Dur und Moll meinen Schülern erkläre.
Zurück zum Quintenzirkel. Wie der Name schon sagt geht es um einen Kreis (Zirkel) und um Quinten. Ein Kreis kommt in der Übersicht zustande, weil durch die heutige Stimmung des Klavieres (wohltemperierte Stimmung nennt man diese) der Ton Fis auf der gleichen Taste wie das Ges gespielt wird. Bei Fis-Dur und Ges-Dur hören wir eigentlich die gleichen Töne, nur heißen diese in den beiden Tonarten unterschiedlich. Das tut aber nichts zu Sache, es ist nur der Grund für den Kreis, also den Zirkel. Und das bedeutet auch nicht, dass es Tonarten nur bis zu 6 Kreuzen oder B-Vorzeichen gibt. Die Übersicht endet nur an dieser Stelle.
Eine Quinte ist ein Fünftonsprung (gezählt wird immer vom Start- zum Zielton) und besteht aus sieben Halbtonschritten. Wie funktioniert das nun mit den Quinten? Mit jeder Quinte, die wir uns vom C entfernen, landen wir auf dem Grundton einer Dur-Tonart. Gehen wir in Quinten vom C nach oben, landen wir auf den Grundtönen der Dur-Tonarten mit Kreuzen.
Die erste Quinte über dem C ist das G. G ist also der Grundton der Tonart mit einem Kreuz. Und welches Kreuz hat die Tonart G-Dur? Das Fis. Fis ist der Leitton zu G und jede Dur-Tonart braucht einen Halbtonschritt zwischen dem 7. und dem 8. Ton der Tonleiter.
D ist zwei Quinten von C entfernt. D-Dur ist also die Durtonart mit zwei Kreuzen. D-Dur hat auch das Fis und hinzu kommt das Cis. Cis ist nämlich der Leitton zu D.
Und so geht es weiter… Um sich die Kreuz-Dur-Tonarten in der richtigen Reihenfolge merken zu können hat man sich einen Spruch dazu ausgedacht. “Geh du alter Esel, hole Fische.”
Zu den Dur-Tonarten mit B-Vorzeichen gibt es verschiedene Sprüche und keiner gefällt mir so richtig gut. “Frische Brötchen essen Asse des Gesangs.” finde ich noch am Besten. Aber die Brötchen essen ja nicht die Menschen… Nun, man kann nicht alles haben.
Ich habe einige Abende damit zugebracht, mir einen guten Spruch auszudenken. 🙂 Hier das Ergebnis: “Freundliche Beamte eskortieren astralreisende, desorientierte Gestalten.” Ich fürchte aber, er wird sich nicht durchsetzen. 😉
Das erste B-Vorzeichen ist immer das B. Also das H, welches zum B wird. F-Dur heißt die Tonart dazu, denn F ist eine Quinte tiefer als C. Hat man sich das B gemerkt, weiß man auch schon, wie der nächste Grundton heißt. B-Dur hat ein B und ein Es, wo wir auch schon bei der Tonart mit 3 B’s wären. Alles klar?
Eigentlich müsste ich regelmäßiger mit meinen Schülern üben, wie viele Vorzeichen eine Tonart hat. Ich habe mir da doch so einen 24-seitigen Würfel gekauft…
Viele Grüße,
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Hallo Sandra,
versuch es doch mal mit dem Spruch “Geh du alte Ente hole Fische”. Damit verwechseln meine Schüler nie mehr E- und Es-Dur ….
Liebe Grüße und Kompliment für Deinen Blog!
Sonja
Klingt logisch, Sonja! Vielen Dank! Auch für das Kompliment!
Liebe Grüße zurück,
Sandra
oder :
Geh Du Alter Esel Hafer Fressen
Hallo,
Du erklärst und beschreibst die komplexen Zusammenhänge des Klavierspiels und der Tonlehre greifbar, übersichtlich und gut verständlich. Das ist wirklich wunderbar, denn so wird einem das Lernen auch im Alter nicht von vorne herein vergällt!
Apropos:
Wie wäre es mit diesem Merkspruch aus meiner Feder? Ob er legendenbildende Eigenschaften besitzt, kann natürlich nicht einmal erahnt werden, aber auf jeden Fall lenkt er die urtümlichen Aspekte des Klavierspiels stärker in tatsächlich musikalische Sphären. Dies, ohne die eigentlich intelligenten Eselstiere zu beleidigen oder auf belegte Brötchen zurückgreifen zu müssen, über die nicht klar herausgestellt wurde ob sie essen oder gegessen werden:
(F)reude
(b)efördert
(es)sentielle
(As)pirant☆innen
(des)
(Ges)angs
Herzliche Grüße und viel Freude,
Appururozu
Vielen Dank für den schönen und wertschätzenden Kommentar, lieber Vinzenz!
Das freut mich sehr!
Ein schöner Merksatz. Auch dafür vielen Dank! Statt “befördert” könnte auch “befeuert” sehr gut passen. Der Satz hat eine schöne Energie.
Herzliche Grüße aus Mannheim,
Sandra
Liebe Sandra,
vielen Dank für Diene Antwort von damals und die freundliche Rückmeldung die ich heute erst entdeckt habe! Wo die Zeit nur bleibt. Wie der Wind weht sie davon, was mich zu einer weiteren Variante inspirierte. Das Finden von Lösungen für dieses interessante (und schwierige) Rätsel generiert beinahe schon zum spannenden Zeitvertreib.
Manche Botanik- und Naturfans mögen sich die folgende Variante vielleicht besser einprägen:
(ges)tern
(des)
(as)tes
(es)chenknospe
b)lies [der Wind]
(f)ort
Liebe Grüße,
Vinzenz
Der Quintenzirkel auf Tasten ist eine tolle Idee! Sehr anschaulich.
Für die Be-Tonarten verwende ich den Spruch “Freche Buben essen Aspirin, deshalb Gesundheit”. Ist zwar auch nicht das gelbe vom Ei, aber für irgendeinen Spruch muss man sich entscheiden. 😉
@ Sonja: “Ente” statt “Esel” ist eine gute Idee. Werde ich mir merken.
Freche Buben essen Astrids Dessert geschwind! (aus der “Tastenzauberei”-Klavierschule) ist auch eine gute Alternative. Toll finde ich das Bild mit den Tasten.
Viele Grüße, Julia (aus Mauer)
Das ist ein sehr schöner Merksatz, Julia!
Vielen Dank dafür! 🙂
Liebe Grüße,
Sandra
Liebe Sandra, nun wage ich einen ersten Schritt in den” Blog”….
Dass ich dich zufällig entdeckt habe, ist für mich mehr als Glück….
Seit zehn Jahren geb ich nun Klavieruntericht und kaufe Klaviernoten bis zum Umfallen….
Mehr Schlechte wie Rechte!!
Aber irgendwie ist es eine Sucht geworden….
Immer mehr zu erfahren, was es so alles gibt…
Ich wachse daran…
Meine Erfahrungen sind mein höchstes Gut…..
Da ich Klavierlehrerin nicht studiert habe, sondern es mir einfach zugetraut habe es zu tun, brauch ich nicht nur Übung, sondern auch Material…..
Deine Kompositionen sind einzigartig, wundervoll, glückselig motivierend……
Deine Ansichten sind als wären es meine…….
Deine Kritiken sind als wären es meine……
Selbst bei meinem Mann Luis Zett……
Er ist auf seine Art speziell…..
Läßt sich natürlich nicht reinreden….
Ich konnte seine Noten selten in meinem Unterricht verwenden, und hab sie mir in der Not deswegen umgeschrieben…..
Genauso wie du festgestellt hast, gibt es in jedem seiner Stücke wie z.Bsp. ” Velvet Stars” immer etwas was mir nicht gefällt oder zu kompliziert “verkopft” ist…….
Da ich schon lange meinen eigenen Weg suche und gehe, bist du ab jetzt quasi mein Mentor……
Nichts ist spannender als sich mit deinen Gedanken, Vorschlägen, Ideen zu beschäftigen……
Ich bin nicht so fit, was Computer angeht ( Jahrgang 1960), aber in deinem Fall mach ich ne Ausnahme….
Ich habe erkannt, dass ich meinen Klavierunterricht gut mach……
Denn Vieles was ich von dir lese, mach ich ähnlich……
Danke dafür…….
Die Hefte sind ein Geschenk……
Für mich Motivation weiter zu machen….
An mich zu glauben…..
Immer in der Verantwortung meinen Schülern gegenüber…( es sind Viele……)
Am liebsten auch leicht bis mittelschwere Stücke…..
Übrigen zum Quintenzirkel:
Ich nehme den Spruch: ” Frische Brötchen essen Astronauten des Geschwaders”
und ” Geh du alter Esel, hole Fische”
wobei die “Ente” von Sonja viel besser ist!!!
Es ist so schön Kontakt zu anderen Klavierlehrern zu haben, denn dieser Austausch macht uns weitsichtig und läßt uns soviel Raum und Möglichkeit Manches auszuprobieren…..
Nochmals Danke für deine Offenheit und die vielen ” Bonbons”……
Du bist eine Bereicherung für die musikalische Begeitung unserer Schüler…..
Alles Liebe, Ellen
Hallo Sandra,
was mir noch am Herzen liegt ist, dass die Kompositionen von Luis schon viele Menschen begeistert haben.
Aber wie du schon sagtest, es ist letztendlich Geschmackssache, und jeder hat seine Vorlieben…..
Im Anfängerbereich ist es eher zu schwierig. Außer bei den “Wellen” und beim “Sekunden-Boodie”……
Da hab ich rechts im 2.4.6.8.Takt das e/es als Viertelnote spielen lassen und dann links 3 Quarten…..
Da kommt man sich sonst nur in die Quere, was die Schüler gar nicht mögen…..
So hattest du es ja auch gesehen…
Nun nochmals zum Quintenzirkel-Video………..
Der Klaus ist ein super, netter Kerl und er konnte mich mit der Erkärung begeistern…
Irgendwie hat mich das an ” Die Sendung mit der Maus” erinnert…..
So werde ich das gerne übernehmen….
Alles Liebe, Ellen