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Hallo Ihr Lieben,
eine Tonleiter zu harmonisieren ist eine wunderbare Möglichkeit, kreativ am Klavier zu werden. Es steckt viel Potenzial in dieser klangvollen Übung und viele Lerninhalte können daran trainiert, begriffen oder wiederholt werden. Mit dem Harmonisieren einer Tonleiter werdet ihr euch mit dem Tonvorrat und den Akkorden einer Tonart vertraut machen und harmonisch Denken üben. Je nachdem, wie das Projekt Tonleiter harmonsieren umgesetzt wird, werden musikalische und/oder rhythmische Bausteine kennengelernt, trainiert oder miteinander verbunden. Bassfiguren in der linken Hand beispielsweise. Oder die rechte Hand übt sich darin, die Tonleiter auch noch mit passenden Akkorde zu untermalen. Wie in der Popmusik üblich. Die Klaviernoten zum Artikel gibt es als kostenlosen Download im ZauberKlavier-Shop. Lasst euch überraschen. Es wird mehrere Artikel zu diesem Thema geben.
Was bedeutet “Tonleiter hamonisieren”?
Wenn wir eine Tonleiter harmonisieren, suchen wir für jeden einzelnen Ton der Tonleiter eine Harmonie, die sich als Begleitung dieses Tones eignet. Eine Harmonie ist ein Dreiklang bzw. ein Akkord. Und das klingt so:
Wie wird eine Tonleiter harmonisiert?
Zur Harmonisierung einer Tonleiter reichen uns die sogenannten Hauptdreiklänge, die wir auf der ersten, vierten und fünften Stufe (also auf dem ersten, vierten und fünften Ton) der Tonleiter finden. Der Grundton der Tonleiter ist die erste Stufe, zählt den bitte immer mit.
In diesen drei Dreiklängen stecken alle Töne der Tonleiter und das bedeutet, wir finden garantiert zu jedem Tonleiterton einen Dreiklang, der harmoniert. Denn ein Ton und ein Dreiklang harmonieren in jedem Fall, wenn sich der Ton auch in dem Dreiklang wiederfindet, mit dem er begleitet wird.
- Das C ist im C-Dur-Dreiklang und im F-Dur-Dreiklang zu finden.
- Das D ist Teil des G-Dur-Dreiklangs.
- Das E kommt im C-Dur-Dreiklang vor.
- Das F ist ein Ton des F-Dur-Dreiklangs.
- Das G finden wir im C-Dur-Dreiklang und im G-Dur-Dreiklang.
- Das A kommt nur im F-Dur-Dreiklang vor.
- Das H ist im G-Dur-Dreiklang zu finden.
Wenn für einen Ton zwei verschiedene Begleitharmonien in Frage kommen, wähle ich immer den C-Dur Dreiklang, also das tonale Zentrum der Tonart C-Dur. So kehren wir harmonisch immer nach Hause zurück. Sollten euch die Begriffe Tonart, Tonleiter, tonales Zentrum oder Hauptdreiklänge noch nicht geläufig sein, empfehle ich zusätzlich meinem Artikel “Was ist eine Tonart?“.
Übrigens… Es ist egal, wo die Dreiklänge auf dem Klavier erklingen. In C-Dur ist der Dreiklang auf dem F die 4. Stufe und der Dreiklang auf dem G die 5. Stufe. Ob ihr dabei die Dreiklänge wählt, die über oder unter dem C-Dur-Dreiklang liegen, spielt keine Rolle. Ich bevorzuge die Version, in der es zur vierten und fünften Stufe runtergeht. Das klingt für mich interessanter, ich mag tiefe Töne. Und so kommen sich auch die beiden Hände nicht in die Quere.
Warum harmonisiert man nicht jeden Ton mit einem anderen Dreiklang?
Die meisten Klavieranfänger würden vorschlagen, jeden Ton der Tonleiter mit “seinem” Dreiklang zu harmonisieren. Das C wird also mit dem Dreiklang auf dem C harmonisiert, das D mit dem Dreiklang auf dem D, das E mit dem Dreiklang auf dem E u.s.w.. Aber das funktioniert nicht. Stellt euch eine Tonart wie eine Familie vor. Die Hauptdreiklänge können wir als Kernfamilie bezeichnen. Vater, Mutter, Kind, um ein ganz klassisches Familienmodell zu wählen. Die leben zusammen und sind füreinander verantwortlich. Und das gibt Sicherheit.
Die Harmonien, die wir auf den anderen Stufen finden, sind ab und zu zu Besuch. Oma, Opa, Tante, Onkel… Die können das Leben bunter und vielleicht interessanter machen, aber prägen nicht den Alltag. Wenn es jeden Tag Besuch gibt, und Mama oder Papa nur noch ab und zu vorbeischauen, weiß das Kind nicht mehr, zu wem es gehört.
Aber hören wir uns das doch einmal an. Ich verliere ganz schnell das Gefühl für das tonale Zentrum, also für den C-Dur-Dreiklang und somit für die Tonart C-Dur. Geht es euch auch so?
Warum solltet ihr Tonleiter harmonieren üben?
Mit dem Harmonisieren von Tonleitern könnt ihr:
- den Tonvorrat und die Hauptdreiklänge der Tonarten kennenlernen und üben.
- Klavierstücke vorbereiten, indem wir uns mit ihrer Tonart vertraut machen.
- Tonleitern auf eine sehr musikalische Art und Weise üben bzw. wiederholen.
- Verknüpfung zwischen Tönen und Harmonien erkennen lernen (harmonisch Denken).
- Liedbegleitung bzw. Melodiebegleitung vorbereiten und üben.
- Dreiklangsverbindungen, Bassfiguren und Begleitmuster üben.
Hier noch einmal die Version mit simultan, also gleichzeitig angeschlagenen Dreiklängen. Das Notenbeispiel zeigt die erste Hälfte des Stückes. Übt Dreiklänge und andere Akkorde am Anfang (und auch zwischendurch) immer simultan. Nur so kann das Gehirn einen Akkord als Baustein abspeichern.
Mit gebrochenen Dreiklängen klingt das Projekt Tonleiter harmonisieren wie ein richtiges kleines Klavierstück. Ich mag diese Version sehr. Auch hier zeigt das Notenbeispiel die ersten acht Takte des Stückes.
Die Version mit den gebrochenen Dreiklängen klingt mit Pedal wunderschön. Wenn ihr das Stück vorher mit Betonung auf dem ersten Pulsschlag geübt habt, sollten die Pedalwechsel relativ leicht fallen.
Hier noch einmal der Link zum kostenlosen Download der Übungen: *Tonleiter harmonisieren Teil 1*
Meine Schüler üben nach wenigen Klavierstunden bereits das Harmonisieren der C-Dur-Fünf-Finger-Lage. So hat die rechte Hand keinen Lagenwechsel, denn sie bleibt im Fünftonraum. Und die linke Hand kann sich wunderbar auf das Suchen der Hauptdreiklänge konzentrieren.
Im nächsten Teil von “Tonleiter harmonisieren” bekommt die linke Hand eine elegantere (klassische) Akkordverbindung und einige Varianten davon.
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Das sind wunderschöne Ideen, liebe Sandra. Die mit gebrochenen Dreiklängen harmonisierte Tonleiter klingt wirklich wie ein kleines Klavierstück. Das werde ich auch mit meinen Schülern ausprobieren. Ich glaube, sie werden viel Spaß daran haben und gleichzeitig lernen sie dabei ein wenig Harmonielehre. Sehr gut gefällt mir die bildhafte Darstellung der Hauptdreiklänge als Familie, bei der die Verwandten, die Nebendreiklänge, nur zu Besuch sind. So verstehen es auch Anfänger.
Liebe Grüße
Susanne