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Wo und seit wann unterrichtest Du?
2002, während meines Studiums habe ich mit meinen ersten Klavierschülern angefangen. Eine meine ersten Schülerinnen ist jetzt selbst professionelle Klavierlehrerin, worüber ich mich natürlich sehr freue.
Dabei war ich zudem in einer privaten Musikschule tätig und habe eigene Schüler durch Hausbesuche unterrichtet. Da ich mir schon während des Studiums einen großen Schülerkreis aufgebaut habe, konnte ich gleich 2008 als private Klavierlehrerin arbeiten und davon leben, ohne je eine Bewerbung zu schreiben. Seit 2010 kommen alle Schüler zu mir nach Hause und zuvor auch in meinen Unterrichtsraum, den ich bis Anfang 2019 zusätzlich hatte.
Wen und was unterrichtest Du?
Meine jüngsten Schüler sind im letzten Kindergartenjahr, die ältesten im Rentenalter. Die Klavierstunden erfolgen immer als Einzelunterricht, seit 2016 gebe ich auch regelmäßig Workshops zum Thema Improvisieren am Klavier. Das sind Gruppen mit bis zu 12 Teilnehmern. Den Unterricht versuche ich so individuell wie möglich zu gestalten, so gibt es Schüler, die „nur“ Klassik spielen, andere möchten gerne moderne New Classics (wie Yann Tiersen, Yiruma oder Ludovico Einaudi) oder Pop- und Filmmusik spielen. Meistens verbinde ich beides, um eine breitgefächerte Ausbildung zu gewährleisten.
Manche brauchen z. B. für das musische Gymnasium auch Unterricht in Musiktheorie. Einige kommen zu mir, um Improvisieren zu lernen, manche komponieren eigene Stücke und brauchen Hilfe bei der Struktur oder Notation.
Was sind Deine wichtigsten Ziele im Unterricht?
Als Klavierlehrerin ist neben all dem fachlichen Wissen das Wichtigste: die Freude und Liebe zur Musik zu erwecken oder zu vertiefen. Wenn ein Schüler das Klavierspielen ein Leben lang für sich behält, oder ein anderes Instrument für sich entdecken wird, dann habe ich ein großes Ziel erreicht.
Was gefällt Dir an Deinem Beruf am meisten?
Kein Tag ist wie der andere, es gibt auch für mich als Lehrerin immer etwas Neues zu lernen und die Möglichkeit, mich selbst weiter zu entwickeln. So kommt nie Langweile oder Trott auf und dass ist für mich ganz wichtig.
Unterrichtest Du ausschließlich oder hast Du noch weitere Beschäftigungsfelder?
Wer ein Musikstudium absolviert, ist Musiker, deswegen bin ich selbstverständlich auch als Pianistin tätig. Dabei begleite ich Sängerinnen bei Hochzeiten, Taufen etc.. Solistisch spiele ich in Hotelbars, bei Events oder Hochzeiten.
Meine eigenen Kompositionen präsentiere ich in Konzerten. Das Komponieren ist mein Ventil, meine Klavierstücke nehme ich selbst auf und veröffentliche diese auf allen Online-Portalen oder als CDs.
Seit 2016 habe ich mein eigenes Musiklabel CM Piano Music und meinen eigenen gleichnamigen Verlag. Mein größter Stolz ist hier meine Buch-Veröffentlichung “New Classics Piano Improvisation” mit dem 7-Zirkel. Es sind schon einige Notenbücher in meinem Verlag erschienen und es werden immer mehr, was mir große Freude bereitet.
Welche Hefte sind aus Deinem Unterricht nicht wegzudenken?
Sehr toll finde ich die folgenden Bücher, Sammlungen von klassischen Original-Stücken von der Barockzeit bis zum Impressionismus: Dabei leicht, aber für den „fortgeschrittenen Anfänger gut geeignet: das Buch “Piano Piccolo” (Schott ED 22601) . Zwar noch mit leichteren Stücken, aber durchaus auch mittelschweren, die Sammlung “Für Elise” (Schott ED 20044) . Für die schon Fortgeschrittenen die mittelschwere bis schwere Auswahl im Buch “Liebestraum” (Schott ED 20573).
Die “Tastenträume” Klavierschule und Kinderliederhefte (Holzschuh Verlag) finde ich für jüngere Schüler gut geeignet. Mittlerweile arbeite ich viel mit meinen Büchern “New Classcis Piano Improvisation” und “Easy New Classics”. Denn in beiden Heften geht es nicht nur um das Improvisieren, sondern auch um das Klavierspielen/Lernen im Allgemeinen.
Welche Kriterien hast Du an Noten?
Abgesehen von Noten von verschiedenen Komponisten, existiert das optimale Notenheft meiner Meinung nach nicht. Jeder hat andere Bedürfnisse. Für den einen gibt es zu wenig Material auf einer Lernstufe, für den anderen ist es zu viel, da er schnell lernt. Fingersätze schreibe ich für meine Schüler gerne selbst, Illustrationen sind manchmal schön, da sie die Fantasie von Kindern anregen.
Für Kinder ist es gut, wenn die Noten etwas größer gedruckt sind, damit sie das Notenlesen leichter lernen. Wichtig für mich ist, dass Violin- und Bass-Schlüssel von Anfang zusammen gelernt werden können. Notenhefte, die erst einmal nur den Violin-Schlüssel behandeln, fallen für mich sofort raus. Dabei dürfen die Stücke auch nicht zu lang sein. Das halte ich für Anfänger im Allgemeinen wichtig, lieber kürzere Stücke, damit sich ein schnellerer Lernerfolg einstellt.
Wer oder was inspiriert Dich oder hat Dich geprägt?
In meiner Jugend hat mich meine junge, motivierende Klavierlehrerin geprägt, da sie mir Mut zugesprochen hat, den professionellen Weg einzuschlagen.
Später hat mich ein Meisterkurs bei Prof. Peter Feuchtwanger nachhaltig beeinflusst. Seine besondere Art und Weise, locker und entspannt Klavier zu spielen, hat mich sehr inspiriert und ich habe einiges für mich übernommen. Die entspannte, lockere und natürliche Haltung, ist ein wichtiger Punkt für mich als Pianistin, und das versuche ich an meine Schüler weiter zu geben.
Gibt es einen Themenbereich, mit dem Du Dich noch näher beschäftigen möchtest?
Als Klavierlehrerin ist man in der Regel ortsgebunden. Deswegen möchte ich mich gerne in Zukunft damit beschäftigen, wie man qualitativ guten Klavierunterricht geben kann, vor Allem wenn der Schüler nicht um die Ecke wohnt.
Fällt Dir eine besonders schöne, lustige oder traurige Anekdote ein?
Um meine zwar sehr kulanten Nachbarn im Mietshaus mitten in der Stadt München nicht mit stundenlangem Klavierspielen zu stören, habe ich mir 2016 in den Kopf gesetzt, mir eine Übungskabine anzuschaffen. Prompt habe ich im Internet ein tolles Angebot entdeckt, allerdings in Berlin. So bin ich mit einem Freund an einem Freitagabend um 23 Uhr mit einem Transporter nach Berlin gefahren. Von 03:00-07:00 haben wir an einer Raststätte im Transporter geschlafen. Um 10:00 waren wir pünktlich am Abholort. Dort haben insgesamt 5 Leute die Kabine in 3 Stunden abgebaut und ins Auto verstaut. Nach einem kurzen Mittagessen ging es wieder zurück nach München. Da kamen wir erschöpft aber glücklich um 20:00 an. Ausgeräumt und in die Wohnung getragen haben wir aber alles erst am nächsten Tag. In noch nicht mal 24 Stunden von München nach Berlin und zurück mit anstrengender Arbeit dazwischen, war genug für diesen Tag. ;-). Nun bin ich sehr zufrieden mit meiner liebevoll genannten „Klimperkiste“.
Was würdest Du Berufsanfängern gern mit auf den Weg geben?
Wer nicht mit Herzblut hinter der Musik steht, der sollte lieber etwas anderes suchen, denn da wird evt. der Frust bald überwiegen.
Wem die Musik, das Klavierspielen und auch das Unterrichten eine Herzensangelegenheit ist, der ist genau richtig in diesem Beruf. Da kann ich raten: erhaltet euch diese Freude und Liebe. Gerade dann, wenn wir Musiker und Musikpädagogen nicht immer die Bezahlung und Anerkennung bekommen, die es aufgrund unseres Einsatzes und unserer langen Ausbildung eigentlich erfordern sollte. Seid immer offen und flexibel für neue Wege und Möglichkeiten. Vieles in unserem Beruf ist mit wunderschönen, ergreifenden und tollen Momenten gefüllt. Das ist unbezahlbar und ein wertvolles Geschenk.
Cornelia Malecki, Oktober 2019
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Liebe Sandra Labsch,
vielen Dank für die wertvollen Tipps auf deinem Blog. Ich finde Improvisieren ein ganz spannendes Thema leider bin ich noch nicht so gut um meine Ideen umzusetzen. 😀 Deswegen übe ich weiterhin deine wundervollen Stücke die ich richtig klasse finde! Bitte höre nie auf zu komponieren 😀
Gruß
Christina
Liebe Christina,
ich danke Dir ganz herzlich für die schönen und wertschätzenden Zeilen. Improvisieren kann man sicher lernen, oder was sagst Du, Cornelia? Du bist ja der Profi.
Und keine Sorge, ich höre nicht auf, zu komponieren. 🙂 Ich habe ganz viel geplant. Was spielst Du zur Zeit am liebsten, Christina?
Viele Grüße aus Mannheim,
Sandra
Liebe Christina und Sandra,
Klar, jeder kann improvisieren lernen. Erstmal kann man mit ganz einfachen Übungen beginnen, später Begleitfiguren für die linke Hand auswendig lernen und Melodien dazu finden. Wenn man dann ein wenig Übung darin hat, läuft es von ganz allein… Es macht viel Spaß und ist auch gut als technische Übung oder zum “Warmspielen” geeignet. Weiterhin wünsche ich dir viel Freude mit den schönen Stücken von Sandra!
Viele Grüße aus München,
Cornelia