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Wenn du den Spielhinweisen da capo al fine, da capo al coda und dal segno al coda bisher keine Beachtung geschenkt hast, brauchst du dich nicht wundern, wenn dein Stück anders klingt als in der Aufnahme. Und wenn du die Bedeutung bereits nachgeschlagen, aber nicht verstanden hast, lies weiter, denn mein heutiger Artikel wird deine Fragen beantworten. Ich erkläre dir was zu tun ist, wenn du die italienischen Termini da capo al fine, da capo al coda und dal segno al coda in einer Komposition entdeckst. Diese musikalischen Begriffe betreffen die Form einer Komposition. Sie sagen dir, dass bestimmte Abschnitte des Stückes wiederholt werden sollen und wann in die Coda (also den Schlussteil) gesprungen werden soll.
da capo al fine
“Da capo al fine” wird dir oft in dreiteiligen Musikstücken begegnen. Diese haben in der Regel die Form A B A. Es gibt einen Anfangsteil (A-Teil), einen Mittelteil (B-Teil) und einen Schlussteil. Wenn dieser Schlussteil exakt gleich ist wie der Anfangsteil, wird er häufig nicht noch einmal notiert. Am Ende des Mittelteiles, also des B-Teils ist dann der Hinweis da capo al fine zu finden, was so viel bedeutet wie: vom Anfang bis zum Ende wiederholen. Das Ende des Stückes ist mit dem italienischen Wort fine gekennzeichnet. Es befindet sich am Ende des A-Teiles.
Extratipp: Das Ende eines Musikstückes erkennst du üblicherweise an einem Schlussstrich. Dabei handelt es sich um einen Doppelstrich mit einer dünnen und einer dicken Linie. Leider scheint es nicht geregelt zu sein, dass dieser Schlussstrich auch bei Stücken notiert werden muss, die mit fine enden. Es kommt immer wieder vor, dass hier nur ein normaler Doppelstrich (zwei dünne Linien) zu finden ist. Lass dich nicht verwirren. Fine markiert den Schluss, mit oder ohne Schlussstrich.
da capo al coda
Bei Musikstücken, die ein “da capo al coda” enthalten, wird nicht nur ein Teil am Anfang des Stückes wiederholt (wie bei da capo al fine), sondern hier wird an diese Wiederholung noch ein Schlussteil angehängt. Dieser angehängte Schlussteil wird coda genannt.
Du findest zwei Codazeichen in einem Musikstück. Diese markieren die Absprung- und die Einsprungstelle. Der Anfang der Komposition wird also bis zur Absprungstelle wiederholt und dann geht es beim Codazeichen am Ende des Stückes weiter. Meist ist die Einsprungstelle am Anfang der letzten oder vorletzten Zeile zu finden.
dal segno al coda
Die Spielanweisung dal segno al coda findest du in Musikstücken, in denen der sich wiederholende Abschnitt nicht direkt am Anfang des Stückes befindet. Wenn du bei dem Takt mit dem Hinweis dal segno al coda angekommen bist, springst du in den Takt, der durch das Zeichen (italienisch: segno) markiert ist.
Ab da wird nun bis zum Codazeichen wiederholt (Absprungstelle) und an der Einsprungstelle geht es mit der Coda, also dem angehängten Schlussteil, weiter.
Wissenswertes & Wichtiges
Die musikalischen Spielanweisungen da capo al fine, da capo al coda und dal segno al coda können sowohl über als auch unter dem Takt stehen, an den die Wiederholung angeschlossen wird. In deutschen Publikationen wird die Spielanweisung in der Regel über dem Takt notiert. Das Codazeichen habe ich immer über der Einsprungstelle gefunden.
Die Begriffe da capo und dal segno werden auch mit d. c. und d. s. abgekürzt. Al coda und al fine werden aber in der Regel ausgeschrieben. Korrekt ist die Kleinschreibung aller Wörtern. Dennoch finden sich viele Versionen der Groß- und Kleinschreibung der heute vorgestellten musikalischen Termini. D. C. al Fine oder Da capo al fine beispielsweise.
Ab und zu findet sich bei den musikalischen Spielanweisung da capo al fine, da capo al coda und dal segno al coda noch ein weiterer Hinweis. Dabei geht es um Wiederholungen in dem zu wiederholenden Abschnitt. Die Hinweise con repetitione (auch “ripetizione” ), senza repetitione und auch deren Abkürzungen con rep. und senza rep. beschreiben genau, ob die Wiederholungen in den zu wiederholenden Abschnitten mitgespielt oder weggelassen werden sollen.
Eigentlich gilt die Regel, einfache Wiederholungen bei einem da capo wegzulassen. Als Komponistin würde ich allerdings auf Nummer sicher gehen und genau notieren, was ich möchte. Sicher ist sicher.
Gibt es auch nicht-einfache Wiederholungen? Ja. Wiederholungen mit zwei verschiedenen Klammern, also zwei verschiedenen Enden, würde ich dazu zählen.
Und warum so “kompliziert”?
Warum so kompliziert? Warum verwendet man die musikalischen Termini da capo al fine, da capo al coda und dal segno al coda überhaupt? Warum schreibt man die Stücke nicht einfach mit allen Zeilen und Wiederholungen auf?
Weil es so möglich ist, Stücke auf beispielsweise einer oder zwei Seiten unterzubringen, für die man sonst eine zweite oder dritte Seite bräuchte. Das macht die Notation übersichtlicher und spart Papier. Und so wird nicht zuletzt unnötiges Blättern vermieden.
In meinem “Märchenbuch” (shop.zauberklavier.de) beispielsweise findet ihr die heute besprochenen Termini in fünf von fünfzehn Stücken. Es lohnt sich also zu wissen, was ein da capo al coda bedeutet. Früher oder später werdet ihr sicherlich in einem Musikstück darüber stolpern. 🙂
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Sehr verehrte Sandra, Meine musikalische Ausbildung wurde untebrochen. Ich bin in Danzig geboren (1929) und dort in der Ostsee ertrunken, so das ich bewußtlos aus dem Wasser gezopgen wurde. Ich hatte einen Schaden durch Sauersroffmangel erhalten und mußte wieder sprechen üben. Ich konnte nicht ahnen, dass das später auf meine Ausbildung als Organist Einfluß bekommen sollte. Ich war begabt, denn mein Lehrer fing mit einer invention von Bach an. Ich konnte die invention schon nach der dritten Stunde vorspielen, aber bei längeren Läufen setzte ich aus. Nach einem Gespräch meinte er, dass der Schaden im Kopf nicht zu beheben sein wird und deshalb gab ich die Oranistenausbildung auf. Ich Musizierte aber weiter auf einem Flügelhorn , der Flöte und Gitarre. Ich kann aber bis heute auf dem E-Klavier improvisieren und schrieb für meine Filme, im offenem Kanal, selbst die Noten auf oder das Musikstück in den Film hinein. Jetzt habe ich einen Ordner voller Noten. In Gdansk wollte eine Professorin einige Stücke fachgerecht zubereiten und für Kinder zum Üben verwenden. Das ist lange her. Ein längeres Musikstück hieß: ” Der Absturz der Glocken, Das Ende Danzigs.” Das wurde in der Kapelle der Johannis Kirche von mir , über einen Computer, aufgeführt. Das war dann auch mein Ende dieser Periode. Ich freue mich sehr über Ihre pädagogische Art und Weise, wie Sie die Musiktheorie anwenden. Ich spiele immer noch meine kleinen Phantasiestücke, meisten bei offenem Fenster, Wie die Gesänge der Vögel im Weltall verklingen, so folgen meine Ton- Phatasien ihnen nach. Ich wundere mich selbst über meine Finger, die ohne zu üben, schnell über die Tasten gleiten. Mag mein Lied verklingen, Der Vogelgesang begleitet uns bis ans Weltende.
Ihr Gerhard Jeske
Lieber Gerhard Jeske,
ich bedanke mich ganz herzlich für Ihren Kommentar und die wertschätzenden Worte zu meiner Arbeit.
Und für Ihre Geschichte bedanke ich mich. Es tut gut zu hören, wie wichtig und wohltuend die Musik in Ihrem Leben ist.
Bleiben Sie gesund!
Alles Gute und viele Grüße aus Mannheim,
Sandra Labsch
Liebe Sandra Labsch,
vielen Dank für diese detaillierte Erklärung. Wenn da noch Fragen offen bleiben, weiß ich auch nicht weiter. Einfach perfekt!
Viele Grüße
B.P.
Danke, wirklich sehr hilfreich und dank der Audiodateien perfekt nachvollziehbar.
Hallo Frau Labsch,
als Wiedereinsteiger und Pensionär, der sich noch einmal mit dem Keyboard beschäftigt, habe ich hocherfreut Ihre Erklärung für D.C., Coda (to Coda als Absprung) usw gelesen.
Alles bis dato gelesene war nur rudimentär (Wikipedia u.ä.). Vor Allem die bildliche Darstellung hat sehr geholfen. Vielen Dank dafür.
Gruß Werres
Vielen Dank für die schöne Rückmeldung, lieber Herr Werres.
Ich freue mich sehr, dass mein Artikel hilfreich war.
Herzliche Grüße,
Sandra Labsch