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Chilly Gonzales: “Re-Introduction Etudes”
- Beschreibung: twenty-four easy-to-master, fun-to-play piano pieces
- mit Illustrationen
- Art Design & Illustrations: Nina Rhode
- Verlag: Editions Bourges © 2014 (24,50 EUR)
- deutscher Preis: 25 – 29 Euro (inkl. CD)
- mehr Informationen auf chillygonzales.com
- 24 Stücke auf insgesamt 96 Seiten
- Länge: 4 Zeilen bis 2 Seiten
- Zielgruppe: erwachsene Wiedereinsteiger
- Beschreibung: ” So many of us took piano lessons as kids, and sadly, most of us gave up. Learning the piano is overwhelming. There are so many things to think about: scales, finger positions, counting rhythm, reading the notes, understanding how chords move. Where to begin? Whether you are a lapsed pianist who gave up after a couple of years, a young beginner or a laptop beatmaker wishing for musical options, I submit to you these 24 Re-introduction Etudes, guiding you through the building blocks of music, Gonzo style. My goal is to get you sitting down at the piano and enjoying yourself. I made the pieces as fun as possible to play after only a few tries. Go ahead. Meet music. Don’t be shy – Re-Introduce yourself” (Chilly Gonzales)
- Pedal: nein
- Fingersätze: ja
- Tonumfang: Kontra A – G 3
Zielgruppe, Eignung & Besonderheiten:
Die Etüden sind für Erwachsene komponiert, die das Klavierspielen nach einer Pause wieder beginnen wollen. Ebenso sind sie für “junge Anfänger” gedacht oder Leute, die nach neuen musikalischen Wegen Ausschau halten. Chilly Gonzales führt mit diesen Stücken (und Erklärungen) durch die Grundbausteine der Musik, was ich sehr gelungen finde.
Was mir fehlt, ist die Verwendung des (rechten) Pedals. Vielleicht entspricht das nicht Chilly Gonzales’ Stil. In einer Etüdensammlung sollte die Verwendung des Pedales – meiner Meinung nach – nicht fehlen.
Optik & Qualität: (Cover, Notensatz, Gestaltung, Illustrationen, Material)
Das Heft von Chilly Gonzales zählt zu den hochwertigsten Notenheften, die ich bisher in den Händen gehalten habe. Schon das Format ist mit ca. 24 mal 33 Zentimetern überdurchschnittlich groß. Es gibt viele Illustrationen und interessante Erklärungen in drei Sprachen. Die Stücke stehen immer auf einer extra Seite. Zweiseitige Stücke teilen sich eine Doppelseite, so dass Blättern während des Spielens entfällt.
Einen Punkt Abzug gibt es für die zu kleine Ringbindung. Umblättern ist eigentlich nur möglich, wenn man das Heft vorher zuschlägt. Das nervt wirklich und ich hatte immer Angst, etwas kaputt zu machen.
Ringbindung: “Re-Introduction Etudes” Chilly Gonzales (Editions Bourges)
passende Ringbindung: “Children of Light” Karen Tanaka (Chester Music)
Spieltauglichkeit:
(Fingersätze, Länge der Stücke, Schwierigkeiten)
Die Stücke sind klug komponiert. Ich habe sie problemlos vom Blatt gespielt und zügig aufgenommen. Meine Erfahrung zeigt, dass sie dann auch bei meinen erwachsenen Schülern funktionieren.
Sehr schön finde ich, dass kein Stück länger als zwei Seiten ist. Das ist ein überschaubares Projekt und man erspart sich die Blätterei (die ja leider aufgrund der unpassenden Ringbindung ziemlich schwierig ist).
Problematisch sind Stücke, die parallel in beiden Händen Schwierigkeiten aufweisen. Die Schwierigkeiten der Etüden sind gut verteilt. Auch das gefällt mir sehr gut.
Die empfohlenen Tempi der Stücke sind gut zu bewältigen. Große Griffe sind die Ausnahme. In einem Stück geht es um Oktaven, in einem um Septakkorde (mit vier Tönen) und im letzten werden auch Dezimen (nacheinander gespielt). Das Letztere ist für Leute mit kleineren Händen im gewünschten Tempo wahrscheinlich kaum zu schaffen.
Komposition:
(Form, Harmonie, Melodie, Abwechslung)
Auch wenn ich mir jetzt den Zorn der Chilly Gonzales-Fans auf mich ziehe – ich hatte leider nur bedingt Freude am Spielen der Stücke. Das Wort “langweilig” ist mir oft in den Kopf gekommen. Ich habe überlegt, warum genau mich die Etüden nicht fesseln. Vielleicht könnte man es so beschreiben, das mich nur wenige Komposition musikalisch befriedigt haben. Fast immer habe ich Spannungsbögen und eine Melodieentwicklung vermisst. Oft fand ich die Form der Stücke nicht rund und immer wieder habe ich das tonale Zentrum verloren. Ich vermisse zudem den Einsatz des Pedals.
Vielleicht ist das Geschmackssache – Chilly Gonzales hat schließlich eine Menge Fans. Wie gefallen euch die Stücke?
Das Heft macht einen sehr hochwertigen Eindruck und bietet eine großzügige Aufteilung, Illustrationen, ein kleines Poster und eine CD. Man merkt, dass es mit Leidenschaft konzipiert wurde. Der Preis ist nicht günstig, aber man bekommt viel für sein Geld. Wäre das Blättern ohne Probleme möglich, hätte ich hier fünf Sterne gegeben.
Fazit:
Das Konzept gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die Erklärungen und die Einblicke, die der Leser bekommt. Nämlich, welche Möglichkeiten es gibt, Musik auf dem Klavier zu machen. Wie Melodien entstehen, wie man begleiten kann und vieles mehr. Schade, dass ich keinen Zugang zu den Stücken finde. Hat das etwas mit meiner klassischen Ausbildung zu tun?
Für Gonzales-Fans ist dieses Heft bestimmt ein Muss und ein schönes Geschenk. Irgendwie sind sie ziemlich cool – die Re-Introduction Etudes! 😉
Ich habe das Heft als Leihgabe einer Schülerin erhalten. Vielen Dank, Sandra! 🙂 So bin ich endlich auch dazu gekommen, mich mit Stücken von Chilly Gonzales zu beschäftigen.
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Hallo Sandra,
also ich muss leider sagen, ich hab mich ziemlich gelangweilt gefühlt beim Hören der Beispiele, eine Ausnahme bildet das Stück “Pleading the Fifth”, das finde ich sehr schön. Leider nicht mein Geschmack!
Beim Lied “Sunday unsung” dürfte ein Aufnahmefehler vorliegen, man kann beinahe nichts hören, so leise wird es abgespielt, vielleicht liegts aber auch an meinem Tablet.
Einen schönen Tag wünscht
Sophia
Liebe Sophia,
ich habe die Datei nun endlich noch einmal bearbeitet. Jetzt ist es hoffentlich lauter.
Danke für den Hinweis! 🙂
Viele Grüße,
Sandra
Liebe Sandra,
ich habe gerade Deine Seite gefunden und mich sehr über Deine guten Erklärungen gefreut und auch zu Deinem Beitrag über Chilly Gonzales. Jetzt habe ich eine Frage zur Oktavierung
Ich habe seit einigen Wochen eine neue Klavierlehrerin und übe bei ihr die College Triads ein, aus dem von Dir besprochen Heft von Gonzales. Am Ende der ersten Seite steht “Same as before, one octave down…” auf der nächsten Seite steht dann über dem Notensystem “8vb——“. Ich habe in den Herbstferien so geübt, dass ich die Noten eine Oktave tiefer spielte. Meine Lehrerin (aus Aserbaidschan) meinte aber, wenn es über dem System steht, wird es immer eine Oktave höher gespielt.
Da Du die Noten kennst, würde ich gerne wissen, ob das ein Fehler im Notenheft ist (auf der beiliegenden CD spielt er eindeutig eine Oktave tiefer), ob es doch unterschiedliche Möglichkeiten der Notierung gibt.
Kannst Du helfen?
Viele Grüße
Christine